Ubstadt - Biodivshowroom
Umkehrfräse und Ansaatstreifen
Viele „Eh da-Flächen“1 wie z. B. Areale entlang von Verkehrswegen, Grünanlagen im Ort, Parks oder Hochwasserdämme befinden sich auf Grund der jahrzehntelang regelmäßig durchgeführten Mulchmahd in einem ökologisch schlechten Zustand. Diese verarmten „Graswüsten“ können durch die Umstellung der Mahd und die Anlage von Ansaatstreifen mit regionalen Wildkrautsamen effektiv aufgewertet werden. Der Prozess beginnt mit einer gründlichen Analyse der bestehenden Wiese, um herauszufinden, welche Nährstoffbedingungen und Bodenstrukturen vorliegen. Zur Vorbereitung des Bodens wird beispielsweise eine Umkehrfräse eingesetzt, die den Boden lockert und ein optimales Keimbett für die Wildkrautsamen schafft. Auf diese Weise werden ideale Bedingungen für das Keimen und Wachstum der Pflanzen geschaffen. Ein weiterer Vorteil der Ansaatstreifen ist die langfristige Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Durch die Förderung von Wildkräutern und -pflanzen wird die Bodenstruktur stabilisiert und das Wachstum nährstoffhungriger Gräser oder invasiven Arten reduziert. Mit der Zeit entwickelt sich eine artenreiche und widerstandsfähige Wiese, die ökologisch wertvoller ist und eine höhere Resilienz gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels aufweist.
Im Frühjahr 2025 wurden solche Ansaatstreifen auf der Schaufläche von Merkle & Partner Biodiversitätsmanagement in Ubstadt-Weiher angelegt. Dabei kam eine handgeführte Umkehrfräse zum Einsatz. Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Untersuchung, ob die durch die Umkehrfräse an die Oberfläche beförderten Samen aus der Diasporenbank die Besiedlung der Fläche beschleunigen können.