Gemeinde Hambrücken
Naturnahe und kostengünstige Pflege von Versickerungsanlagen
Versickerungsanlagen sind in vielen Neubaugebieten mit wasserdurchlässigen, sandigen Böden ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Regenwasserbewirtschaftung. Häufig werden diese Anlagen jedoch mit hohen Kosten und auf eine eher naturferne Weise gepflegt, obwohl es oft nur darum geht, eine Verfilzung durch Gras-Schnitt und das Wachstum von Brombeeren sowie Sträuchern zu verhindern.
Seit vier Jahren pflegt Merkle & Partner im Rahmen eines Pilotprojekts eine 4 Hektar große Versickerungsanlage mit Gräben und Mulden in der Gemeinde Hambrücken. Dabei zeigt sich, dass die naturnahe Pflege der Anlage zu einem erheblichen Anstieg der Biodiversität geführt hat. Gleichzeitig konnten die Pflegekosten gesenkt werden, während der ursprüngliche Zweck der Versickerung nach wie vor zuverlässig erfüllt wird.
In den mageren, sandigen und meist trockenen Bereichen haben sich inzwischen zahlreiche Pflanzen- und Tierarten angesiedelt, wie beispielsweise Streifenwanze (Graphosoma italicum), Wilde Möhre (Daucus carota), Heuschreckensandwespe (Sphex funerarius) und Weiße Heideschnecke (Xerulenta obvia). Dies verdeutlicht, wie durch eine naturnahe Pflege nicht nur die Funktionalität der Versickerungsanlagen gesichert, sondern auch ein wertvoller Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt geleistet werden kann.