Gemeinde Ubstadt-Weiher

Biotopverbundflächen, die den Namen verdienen

Im Rahmen der Flurbereinigung in den 1980er Jahren wurden in Ubstadt-Weiher erstmals Flächen für ein Biotopverbundsystem ausgewiesen. Häufige Mahd mit Schlegelmulchern und Düngereintrag haben die bis zu fünf Meter breiten Wegrandstreifen allerdings in den vergangenen 40 Jahren zu artenarmen „vergrasten Ackerrändern“ verkommen lassen. In einem Pilotprojekt hat Merkle & Partner im Auftrag der Gemeinde Ubstadt-Weiher und mit Förderung des Landschaftserhaltungsverbandes (LEV) Landkreis Karlsruhe begonnen, für diese Randstreifen eine praktikable und preisgünstige biodiversitätsfördernde Pflege zu entwickeln.

Nach fünf Jahren „abmagernder“ Pflege zeigen sich erste Erfolge. Große Langfühlerschrecken wie das Grüne Heupferd (Tettigonia viridissima) oder die Gemeine Sichelschrecke (Phaneroptera falcata) wurden auf den Wegrändern ebenso gesichtet wie viele Kurzfühlerschrecken und Vertreter der „mahdempfindlichen“ Insektengruppe der Zikaden. Letztere weisen vielfach eine ausgeprägte räumliche und zeitliche Sensitivität auf, das heißt, sie reagieren relativ schnell und kleinräumig auf Veränderungen ihres Habitats. Zikaden eignen sich aufgrund dieser Eigenschaften besonders in der Natur- und Landschaftsplanung als sogenannte Zeigertiere bzw. Bioindikatoren.

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