Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ)

Blühender Wegrand und Ertragseinbußen

 

Weniger als 10 % aller Ackerwildkrautarten sind als ertragsmindernde „Problemunkräuter“ einzustufen1. Dazu zählen beispielsweise die Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), das Kletten-Labkraut (Galium aparine) und Gräser wie die Gemeine Quecke (Elymus repens) oder der Acker-Fuchsschwanz (Alopecurus myosuroides). Diese können ökonomische Einbußen verursachen indem sie das Wachstum der Feldfrucht reduzieren, den Ernteprozess stören oder die Menge und Qualität des Ertrags beeinträchtigen2. Doch die meisten Ackerwildkrautarten sind so konkurrenzschwach, dass sie den Ertrag der Kultur nicht oder  kaum mindern3. Zu diesen Arten zählen viele kleine und oft unscheinbare Arten wie z. B.der Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis) oder der Echte Frauenspiegel (Legousiaspeculum-veneris).

In Zusammenarbeit mit der Außenstelle des LTZ (Landwirtschaftliches Technologiezentrum) in Rheinstetten wird ein ein Kilometer langer Wegrandstreifen zwischen Kutschenweg und anrainender Ackerflächen nach der biodiversitätsfördernden Hummelmahd®-Methode gepflegt und die Flächenentwicklung wissenschaftlich begleitet. 

Wichtigstes Ziel des Projekts ist es zu prüfen, ob ein zur Wiese entwickelter Wegrand zu einer stärkeren Verunkrautung der anliegenden Äcker führt.

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Quellenangaben:

1 Hofmeister, W. & Garve, E. (2006): „Lebensraum Acker“, Verlag Kessel., Remagen-Oberwinter, 327.

2 Meyer, S., Hilbig, W., Steffen, K., Schuch, S., unter Mitarbeit von Illig, H., Leuschner, C., Rodi, D. & Van Elsen, T. (2013): „Ackerwildkrautschutz“. Eine Bibliographie. BfN‐Skripten 351, 222.

3 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (2019): „Ackerwildpflanzen - erkennen und beurteilen“, LfL-Information - Bearbeitung: Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, www.lfl.bayern.de/mam/cms07/publikationen/daten/informationen/acker-wildkraeuter-erkennen-beurteilen_lfl-information.pdf