Technische Hochschule Bingen

Pflege von Ackerwildkraut-Schutzäckern

Die einst vielfältige Ackerwildkrautflora hat sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts stark verändert und dramatische Verluste erlitten. Wissenschaftler gehen von einem Populationsrückgang von über 95 % aus1. Deutschlandweit zählen extensiv bewirtschaftete Äcker zu den am stärksten gefährdeten Biotoptypen (Rote-Liste 1)2.

In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich 1 – Life Sciences and Engineering der Technischen Hochschule Bingen wurde auf der Gemarkung der Gemeinde Leimersheim bzw. auf einer innerörtlichen Grünfläche der Stadt Wörth zwei Schutzäcker für Segetalarten (Ackerwildkräuter) geplant und angelegt. Das verwendete autochthone Saatgut stammt aus Naturflächen in Rheinland-Pfalz. Es wurde auf Flächen der Hochschule Bingen vermehrt und zur Verfügung gestellt. Das Projekt verfolgt das Ziel einen Beitrag zur „dauerhaften“ Sicherung selten gewordener Ackerwildkräuter und –gesellschaften zu leisten. Insbesondere soll das Management auf kommunalen oder betrieblichen Flächen entwickelt werden, so dass auch Kommunen oder Unternehmen solche Schutzflächen anlegen und dauerhaft und mit geringen Kosten unterhalten können. 

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Quellenangaben:

1Meyer, S. & Gottwald, F. (2020): „Maßnahmenbedarf zur Erhaltung der Ackerwildkrautflora Erkenntnisse aus der langjährigen Umsetzung“. Kapitel 4, S. 145 - 155. In: Oppermann, R., Pfister, S.C., Eirich, A. [Hrsg.] (2020): Sicherung der Biodiversität in der Agrarlandschaft Quantifizierung des Maßnahmenbedarfs und Empfehlungen zur Umsetzung. Institut für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB), Mannheim.

2Finck, P., Heinze, S., Raths, U., Riecken, U. & Symank, A. (2017): „Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands“, 3rd ed. Naturschutz und biologische Vielfalt Heft 156. Bundesamt für Naturschutz; Landwirtschaftsverlag Münster, Bonn - Bad Godesberg, Münster.